Über 90 Jahre alt, aber kein bisschen eingestaubt!

Presse

Während die Freiwillige Feuerwehr Lollar im Mai 2016 mit einem großen Tag der offenen Tür ihren 140. Geburtstag gefeiert hat, kann auch das Jugend- & Blasorchester Lollar auf eine lange Tradition zurückblicken und hat natürlich auch entsprechend mitgefeiert. Schon seit über 90 Jahren ist die Musik ein fester Bestandteil sowohl in der Freiwilligen Feuerwehr Lollar als auch im Ortsgeschehen.

Am 25. September 1925 wurde der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Lollar gegründet. Ursprünglich durften nur aktive Feuerwehrmänner als Musiker mitspielen. Ja – richtig, nur Männer. Aber auch hier genauso wie in den Einsatzabteilungen hat die Emanzipation stattgefunden. Man muss nicht mehr unbedingt aktiv in der Einsatzabteilung sein, um Musik zu machen und einen Ausschluss von Frauen gibt es natürlich auch nicht mehr. Ganz im Gegenteil! So wie sich das musikalische Spektrum der Feuerwehrmusikerweitert hat, so hat sich auch das soziale Umfeld erweitert. Die Musik steht allen offen!

So hat man bereits 1960 erkannt, wie wichtig die Jugendarbeit ist und gründete einen Jugendmusikzug. Diese Gruppe feierte viele Erfolge. So holten sie unter anderem bei der Internationalen Musikausscheidung in Wierden (Holland) drei 1.Preise. Hier wurde bereits durch engagierte Musiker organisiert, dass Musizieren für alle möglich wurde – unabhängig vom finanziellen Hintergrund der Eltern.

Die Jugend wurde erwachsen, aber es kamen leider wenige Jugendliche nach. Blasmusik war in den 70ern nicht gerade hip. Von den Jugendlichen wurden viele Berufsmusiker, die dadurch aber auch ihren Ort und das Orchester verlassen mussten. Die Gruppe war klein geworden und einige Jugendliche von damals beschlossen, wieder ein Jugendorchester ins Leben zu rufen. So wurde die Idee für das Jugendblasorchester (JBO) geboren.

Am 13. Januar 1989 fingen 21 Musikerinnen und Musiker ihren Unterricht an. Die Jugendlichen, die sich vorher nicht kannten wurden Freunde und das Orchester feierte Erfolge. 1990 erreichte das JBO bei seinem ersten Wertungsspielen einen 1. Rang mit Belobigung und es folgten noch viele weitere. Doch leider erlitt es auch Schicksalsschläge. Der Tod des Dirigenten, Karl-Heinz Hahn, war ein einschneidender Punkt. Doch getreu seinem Motto „The Show must go on“ geht es weiter.

Das JBO setzt nach wie vor einen großen Wert auf Jugendarbeit. Seit 1999 bietet es ergänzend zur Einzelinstrumentalausbildung auch musikalische Früherziehung an. Derzeit sind 6 Kinder in der Musikalischen Früherziehung mit Blockflöte und 16 Kinder in der Instrumentalausbildung mit Klarinette, Querflöte, Trompete, Posaune, Saxophon und Schlagzeug. Es wird aber auch Tenorhorn, Bariton, Tuba und Waldhorn angeboten.

Es werden auch Freizeitaktivitäten gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr gemacht. So waren am 02.07.16 alle Kinder zusammen im Europa-Park Rust. Es läuft einiges in der Jugendausbildung und auch für die Ferienspiele gibt es wieder einige Anmeldungen.

Nach dem Jugendorchester kommt das große Orchester. Aber auch heute ist die Mobilität, die für Ausbildung und Job gefordert ist, ein Grund warum immer wieder Stühle in der Probe leer bleiben. Mobilität geht aber nicht nur in eine Richtung, auch wenn man den Eindruck hat, es zögen mehr Musiker weg aus der Region als hin, denn die Altersgruppe der 25 – 45 jährigen ist in vielen Musikgruppen relativ dünn gesät. Am neuen Wohnort fehlt manchmal die Information, dass es ein Orchester gibt, oder man hat Zweifel, ob man auch das Niveau hat. Wenn sie jetzt denken „Ach, eigentlich habe ich ja doch immer ganz gerne gespielt“ oder „Ich könnte ja mal schauen, ob ich aus meinem Instrument noch einen Ton herausbekomme“, dann zögern sie nicht! Schauen sie ins Internet, fragen sie Nachbarn und Kollegen im Landkreis Gießen ist die nächste Musikgruppe nie weit und es findet sich für jeden Geschmack etwas. Zugezogene Musiker können hier in der Region ein neues musikalisches Zuhause finden.

Und wer jetzt denkt „Schade, dass ich nie ein Instrument gelernt habe“, dem kann auch geholfen werden!

Das Jugend- & Blasorchester Lollar lädt alle Musikinteressierten in und um Lollar herum zu einem Informationsnachmittag ein. Am kommenden Samstag, den 16. Juli 216 um 17 Uhr werden ihnen Musiker und Ausbilder des Orchesters gerne alle Fragen zu ihrem persönlichen (Wieder-)Einstig in die Musik beantworten. Bei der Gelegenheit können sie sich auch den Probenraum des Orchesters im Feuerwehrgerätehaus, Schur 5, Lollar ansehen.

Insbesondere werden zwei neue Angebote des Orchesters vorgestellt:

1.         Eine Probe speziell für Wiedereinsteiger, die neu in der Region sind oder einfach länger nicht mehr auf ihrem Instrument gespielt haben (wir haben auch einige Leihinstrumente)

2.         Ein Erwachsenen-Anfänger-Orchester (Beginn nach den Sommerferien)

Es gibt auch die Möglichkeit vereinseigene Instrumente auszuleihen

Auch wenn die letzte musikalische Aktivität bereits ein paar Jahre zurückliegt – keine Scheu! Musik ist wie Rad fahren – eigentlich sogar noch besser! Man verlernt es nie und Musik kennt keine Grenzen. Noten sind die einzige universale Sprache, die weltweit verstanden wird!

Alle Fragen beantwortet ihnen gerne die Geschäftsführerin, Heike Kraft, unter 0170-7567359 oder geschaeft@jbo-lollar.de