Was machen eigentlich Musiker, wenn sie gerade nicht selber musizieren?

Presse

Na klar, sie gehen ins Konzert!

Dies haben auch die jüngsten und jung gebliebenen Musiker des JBO Lollar gemacht. Dazu hatte man sich zwei ganz besondere Konzerte ausgesucht, um auch den Profis mal auf die Finger schauen zu können.

Ende Januar besuchten die jungen Musiker des Jugend- & Blasorchesters der Freiwilligen Feuerwehr Lollar ein Kinder- und Familienkonzert des hr-Sinfonieorchesters. Dazu traf man sich am Bahnhof Lollar und fuhr mit dem Zug nach Frankfurt. Für einige Kinder war bereits die Zugfahrt schon ein Erlebnis. Dort wurden sie bereits von ihrer Ausbilderin für Blockflöte erwartet, die mit einer großen Gruppe von Kindern und Erwachsenen bereits vorher eingestiegen war. Umsteigen am Frankfurter Hauptbahnhof war mit einer Gruppe von 40 Personen dann schon eine kleine Herausforderung, die alle Musiker bravourös meisterten.

Im Funkhaus angekommen blieb es spannend. Was erwartete sie eigentlich? Die Ankündigung war schon etwas mysteriös. Es sollte ein „kriminelles Konzert“ werden. Aber was soll man sich darunter vorstellen? Als die Tür zum Sendesaal aufging war diese Frage aber erst mal verschwunden. Da standen schon einige Instrumente auf der Bühne. Manche bekannt, andere eher unbekannt. Besonders die Harfe lenkte die Blicke und Fragen auf sich. Dieses Instrument gibt es nun mal im Blasorchester nicht, und war daher auch besonders spannend.

Schon beim ersten Stück spitzen die Kinder die Ohren. Querflöte und Tuba spielten sich gegenseitig in die Soli rein. Das klang interessant. Besonders fesselnd wurde es, als die beiden Kommissare auf die Bühne kamen und die Kinder um Mithilfe bei der Aufklärung des Verbrechens baten. Aber was war eigentlich geschehen? Sicher war nur eins – die Tuba war weg! Aber warum und weshalb? War sie vielleicht zu den Klängen von Mozarts „Türkischem Marsch“ in den Sommerurlaub gefahren und hatte vergessen dem Rest des Orchesters Bescheid zu geben? Mit vielen verschiedenen Themen aus mal mehr, mal weniger bekannten Werken suchten die Kinder zusammen mit den Musikern und den Kommissaren nach einer Erklärung für das Verschwinden der Tuba. Tolle Szenarios wurden ausgemahlt, die immer durch passende Musik unterlegt wurden. So viel sei an dieser Stelle verraten – die Tuba taucht wieder auf!

Beworben war dieses Konzert für Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren. Aber man war sich einig, das nächste Mal nehmen wir auch die ganz jungen (5 Jahre) und auch die Großen mit.

Die nächste Gelegenheit ergab sich dann schon bald nach Fasching. Am 06. März 2016 gab die hr-Bigband ein Familienkonzert unter dem Titel „Pipi, Karlsson + Co.“. Vom ersten Konzert hatten die Mitfahrer schon viel Interessantes berichtet und andere ließen sich von der Begeisterung anstecken. Diesmal war die Altersspanne extrem groß. Von  5 – 60 Jahre war alles dabei und ab gings mit dem Zug nach Frankfurt.

Die erste große Überraschung gab es, als im Konzertsaal der Dirigent alle Kinder nach vorne bat. Dort gab es speziell für die Kinder Sitzplätze, die eigentlich ausverkauft waren. Den Profimusikern war das aber zu leer. Sie wollten ihr Publikum gerne dicht bei sich haben, und so durften alle Kinder nach vorne und die Instrumente aus nächster Nähe erleben.

Als die ersten Töne der Pipi-Langstrumpf-Melodie erklangen, sah man so einige verträumte Gesichter bei den ganz großen Kindern. Man kannte die Filme und Lieder aus der eigenen Kindheit und konnte sie nun mit den Kindern wieder sehen und singen. Auch die Texte funktionierten noch ganz hervorragend. Was man einmal kann geht nie ganz verloren. Liedtexte genauso wenig wie die Fähigkeit ein Instrument zu spielen. Solche Sachen schlafen nur. Nachdem alle Erinnerungen wieder wach waren, unterstützte das Publikum die Schauspieler eifrig beim Ausfüllen der Bewerbung für den Astrid-Lindgren-Fanclub. Viele Fragen wurden gemeinsam beantwortet. Wie war noch gleich der vollständige Name von Pipi Langstrumpf? Und wie ging das Lied von Michel aus Lönneberga? Das wurde natürlich zusammen gesungen.

Auch dieser Nachmittag ging leider viel zu schnell zu Ende. Beide Ausflüge haben Kindern und Erwachsenen riesigen Spaß gemacht! Eine Fortsetzung ist auf jeden Fall geplant.